Tagesgebet
Herr, unser Gott,
alles steht in deiner Macht;
du schenkst das Wollen und das Vollbringen.
Hilf uns, dass wir auf dem Weg der Gerechtigkeit
Christus entgegengehen
und uns durch Taten der Liebe
auf seine Ankunft vorbereiten,
damit wir den Platz zu seiner Rechten erhalten,
wenn er wiederkommt in Herrlichkeit.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Evangelium (Lk 21, 25–28.34–36)
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.
Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht wie eine Falle; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.
Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt!

Impuls unseres Diakons Jürgen Rottloff
Liebe Schwestern und Brüder,
mit dem 1. Adventssonntag beginnt ein neues Kirchenjahr.
In den Kirchen und zu Hause zünden wir die erste Kerze am Adventskranz an.
Vielleicht singen wir beim Entzünden der Kerze das folgende Lied.
Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet die erste Kerze brennt.
Wir sagen euch an eine heilige Zeit.
Machet dem Herrn die Wege bereit.
Freut euch, ihr Christen,
freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.
Die vorweihnachtliche Zeit hat begonnen.
Mit dem Entzünden der ersten Kerze am Adventskranz, erstrahlt in unserer Mitte schon ein wenig der Glanz, der am Heiligen Abend vollends erstrahlen wird. Das größte Geschenk von Weinachten ist, dass Gott Mensch wird, im Stall zu Betlehem. Er macht sich klein und will unter uns Leben, mit allem, was das Leben des Menschen ausmacht.
Im Buch Jesaja 9,1 (Die Gerechtigkeitsbibel, 1983) steht geschrieben:
‚Das Volk, das im Finstern lebt, sieht ein großes Licht; hell strahlt es auf über denen, die ohne Hoffnung sind.‘
Hoffnung haben!
Doch was heißt das für mich, für uns?
Hoffnung, dass die Familie gesund bleibt, damit verbunden, nicht mit dem Corona-Virus angesteckt zu werden; einen sicheren Arbeitsplatz zu haben; …
Meine persönlichen Hoffnungen sind so vielfältig wie bei Ihnen auch.
Wenn ich in einer Krise stecke und endlich das Licht am Ende des Tunnels sehe, wird das Leben wieder lebenswerter. Dann habe ich die Hoffnung auf eine bessere und gerechtere Welt.
Adventus Domini heißt übersetzt: Ankunft des Herrn. Man könne es auch so deuten: Auf den Herrn warten.
Auf was warten wir?
Welche Erwartungen haben wir.
Auf was muss, bzw. darf ich warten?
Warten auf den Besuch, auf das Geschenk, das neue Auto, die Note für die Klassenarbeit, auf das erste Gehalt und vieles mehr.
Advent – Ankunft – Warten
Advent eine Vorbereitungszeit auf das kommen unseres Erlösers.
Ich warte darauf, dass er kommt, dass er zu uns kommt. Wir sollen ihm den Weg bereiten, dass er auch Platz bei uns findet. So, wie es im Adventslied geschrieben steht: ‚… Machet dem Herrn die Wege bereit. …‘
Dann können wir uns freuen auf die Ankunft, unseres Gottes, der geboren wird als das Kind in der Krippe.
Ich wünsche Ihnen allen eine gute, besinnliche und vorbereitende Adventszeit.
Freut euch! Der Herr ist nahe.
Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, dir vertraue ich.
Ps 25 (24), 1–3
Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren!
Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden.
