Die Theologie der Kaffeemaschine
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
seit gut vier Wochen sind nun die Sommerferien vergangen. Die eine oder der andere denkt vielleicht an den schönen Urlaub oder die freie und ruhige Zeit zurück. Der eine oder die andere ist vielleicht froh, dass sich der „normale“ Tagesrhythmus einstellt hat, die Kinder in Schule und Kita gehen und der Berufsalltag begonnen hat. Manche wiederrum sind dankbar, dass Kinder und Enkel zurück sind und sich wieder für Oma und Opa Zeit nehmen.
Urlaubs- und Ferienzeiten tun uns gut, damit wir wieder gestärkt an unseren Alltag herangehen können. Ich hoffe immer, dass ich etwas von meiner Erholung in jeden Tag mit hineinnehmen kann, dass mir die ruhigen Zeiten erhalten bleiben.
Ich empfinde diese ruhigen Zeiten, diese kleinen besonderen Momente im Alltag, als eine Chance nicht nur gestärkt zu sein, sondern auch voller Dankbarkeit jeden neuen Tag zu leben.
Dabei mache ich es mir eigentlich ganz leicht, damit ich diese Zeiten auch wirklich gut in meinen Alltag einbauen kann und sie in der Hektik nicht untergehen.
Jeden Morgen schalte ich dazu zuerst meine Kaffeemaschine ein. Wenn es verheißungsvoll zischt und nach Kaffee riecht, dann nehme ich mir eine Tasse, trete ans Fenster und starte den Tag voller Dankbarkeit: mit dem Duft des Kaffees, mit ein paar tiefen Atemzügen, dem Blick nach Draußen und ein paar Gedanken Richtung Himmel.
Auch wenn das Wetter draußen anders ist als ich es mir wünsche, auch wenn ich schlecht geschlafen habe und ich weiß, dass es heute stressig wird, beginne ich den Morgen in Ruhe mit etwas, das mir guttut. Dann weiß ich auch, dass ich mit Liebe und Gelassenheit in den Tag gehe. Dann glaube ich, dass ich auf diesem Weg meinem Gott begegne. Für mich sind diese kleinen besonderen Momente wie ein kleines Gebet am frühen Morgen.
Kennen sie auch solche kleinen besonderen Momente in Ihrem eigenen Alltag?
Ihnen allen wünsche ich solche besonderen Momente in ihrem Alltag.
Lassen Sie uns gemeinsam die vor uns liegende Zeit in Angriff nehmen.
Ihr Joachim Kahle