Liebe Gemeindemitglieder,
heute beginne ich meine Gedanken mit einem Text von Andreas Knapp:
Bekehrung
nicht mehr rotieren
um den eigenen Bauchnabel
kopernikanische Wende
Ego-Dezentralisierung
mich gänzlich überlassen
der Anziehungskraft deiner Liebe
im Blick auf dich
finde ich meine Bahn
nicht vor dem Spiegel bleiben
mich einfach umdrehen
die große Wende
du stehst hinter mir
(Andreas Knapp)Mit großen Schritten gehen wir auf das Ende der Fastenzeit zu, in der wir in den biblischen Texten im Gottesdienst viel von „Umkehr“ gehört haben.
Wie haben sie diese Fastenzeit bisher erlebt? Was hatten sie sich vielleicht vorgenommen? Mir hat in dieser Zeit ein Text von Andreas Knapp einiges deutlicher werden lassen: den Blick wenden, Jesus (neu) in den Blick nehmen.
Vielleicht tut es gerade in diesen Tagen und Wochen – in denen der Boden wackelt: in der Welt, in der Kirche, vielleicht auch in mir selber - gut, einen Fixpunkt zu haben, auf den ich den Blick richten kann. Einen Punkt, ein Du, der mir Sicherheit und Orientierung gibt. Von dem aus sich alles, was da so um mich herum und in mir los ist, ordnet. Das wird sicher nicht von heute auf morgen geschehen, aber in sieben Wochen Fastenzeit kann sich schon Einiges sortieren.
Die Fastenzeit war und ist also eine Chance, den Blick von mir selbst, vom Spiegel, abzuwenden. Mich umzudrehen.

Wahrzunehmen, dass Jesus hinter mir steht, dass er mit mir ist und voller Liebe auf mich schaut – völlig unabhängig davon, was sich mir im Spiegel zeigt. Mit ihm gemeinsam kann ich mich auf den Weg machen durch meinen Alltag.
Ihn zwischendurch immer wieder ganz bewusst wahrnehmen, in den Blick nehmen. Vielleicht mit ihm ins Gespräch kommen. Mit ihm gemeinsam schauen, was zu tun – oder auch zu lassen – ist. Was die nächsten Schritte sind, wohin der Weg führt.
Unsere Wege, unsere Bahnen, werden sich sicher auch immer wieder kreuzen, im Gottesdienst und darüber hinaus. Es ist gut, auch gemeinsam den Blick auf Jesus zu richten. Viele interessante Angebote dazu finden sie in unseren Kirchengemeinden.
Ich wünsche Ihnen weiter eine gesegnete Fastenzeit und ein gutes Zugehen auf das Osterfest
Ihr Joachim Kahle
