Tagesgebet
Herr, himmlischer Vater,
du hast dein Wort und deinen Geist
in die Welt gesandt,
um das Geheimnis des göttlichen Lebens
zu offenbaren.
Gib, dass wir im wahren Glauben
die Größe der göttlichen Dreifaltigkeit bekennen
und die Einheit der drei Personen
in ihrem machtvollen Wirken verehren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen.
Evangelium (Mt 28, 16–20)
In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.
Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Impuls unseres Pfarrers Andreas Klee
Am Sonntag nach Pfingsten feiern die Christen, ob evangelisch oder katholisch, den Dreifaltigkeitssonntag (lat. Trinitatis).
Eins oder drei? Oder alles in einem? Das Fest Dreifaltigkeit ist schwierig zu erklären. Manchmal helfen Bilder und Symbole zum Verständnis.
Bereits die Kirchenväter benutzten Bildworte zur Veranschaulichung der Trinität, auch wenn sie dabei deutlich machten, dass Bilder nur unvollkommen oder gar irreführend und falsch sein können. Da gibt es das Bild vom Baum mit Wurzeln, Stamm und Zweigen (Tertullian) oder vom Regenbogen mit Sonne, Sonnenlicht und Farben (Basilius von Caesarea) oder von den drei Kerzen, die doch ein einziges Licht verbreiten.
Im Mittelalter treten die Hasen dann in den Dienst der christlichen Zahlenmystik, indem sie die Einheit Gottes in der Dreifaltigkeit verdeutlichen.
Das Drei-Hasen-Fenster im Kreuzgang des Paderborner Dom ist der Versuch einer Darstellung, die Dreizahl und Einheit verbindet: „Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei“. Dabei sind drei Hasen so angeordnet, dass zwar jeder Hase zwei Ohren hat, auf dem Motiv aber insgesamt nur drei Ohren dargestellt sind.
Der Hl. Patrick, der Patron der Iren, erklärte dem keltischen Hochkönig die Dreifaltigkeit anhand eines Kleeblattes. Die drei Blätter bilden zusammen ein Kleeblatt, so bilden die drei Personen von Vater, Sohn und Heiligem Geist einen Gott.
Dieses Gebet zur Dreifaltigkeit geht auf ihn zurück:
„Ich erhebe mich heute in gewaltiger Kraft, in Anrufung der heiligsten Dreifaltigkeit, durch den Glauben an die Dreiheit und durch das Bekenntnis zur Einheit des Schöpfers aller Schöpfung. Ich weihe mich heute Gottes wachendem Auge, Gottes lauschendem Ohr, in Anrufung der Heiligsten Dreifaltigkeit. Ich weihe mich heute Gottes schützenden Händen, Gottes bergendem Schild, in Anrufung der Heiligsten Dreifaltigkeit.“
Gott ist einer und lebt doch in drei Personen – Gott ist Beziehung.
Alles Nachdenken über die Dreifaltigkeit macht deutlich: Gott ist Liebe, die nicht bei sich bleibt, sondern sich selbstlos dieser Welt mitteilt in Jesus Christus durch seinen Geist.
Gepriesen sei der dreieinige Gott:
der Vater und sein eingeborener Sohn
und der Heilige Geist;
denn er hat uns sein Erbarmen geschenkt.
