Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
segne diese grünen Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Sieges,
mit denen wir Christus, unserem König, huldigen.
Mit Lobgesängen begleiten wir ihn in seine heilige Stadt;
gib, dass wir durch ihn zum himmlischen Jerusalem gelangen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen.
Evangelium (Joh 12, 12–16)
In jener Zeit hörte die große Volksmenge, die sich zum Paschafest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem.
Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen:
Hosanna!
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!
Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf – wie es in der Schrift heißt:
Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin.
Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn geschrieben stand und dass man so an ihm gehandelt hatte. Die Menge, die bei Jesus gewesen war, als er Lazarus aus dem Grab rief und von den Toten auferweckte, legte Zeugnis für ihn ab. Ebendeshalb war die Menge ihm entgegengezogen, weil sie gehört hatte, er habe dieses Zeichen getan. Die Pharisäer aber sagten zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; alle Welt läuft ihm nach.
Impuls unserer Pastoralreferentin Juliane Schaad
König = Inhaber der höchsten (monarchischen) Würde, so kann man in einem Wörterbuch nachlesen. Wer ist mein König? Wer hat für mich die höchste Würde von allen Menschen? Wem vertraue ich? Wem gehorche ich aufs Wort? Wem folge ich nach?
Der große Zug nach Jerusalem. Es ist der Beginn einer Woche, die es in sich hat. Ich denke über den König nach und merke, dass es mir derzeit eher schwer fällt den Obrigen unseres Landes zu vertrauen, auch wenn es eine königliche Monarchie in Deutschland nicht gibt. Was macht einen guten König aus? Was sind die Merkmale eines Herrschers, dem die Menschen gerne glauben und dem folgen, was er vorgibt? Er zeigt durch sein Tun den Menschen, dass er das Gute für die Einzelnen und das Ganze möchte. Er nimmt die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen ernst und tut alles in seiner Macht stehende, um Zufriedenheit, Gesundheit an Leib und Seele und Glück für sie zu schaffen. Jesus war ein „anderer König“ im Vergleich zu den weltlichen Herrschern seiner Zeit.
Weltliche Macht, Geld und oberflächliches Ansehen war ihm egal. Der Mensch stand im Mittelpunkt seines Lebens, seines Wirkens. Zum Heil jedes einzelnen Menschen bis heute ist er auf die Welt gekommen. Ein Oberer, ein Herrscher, ein König wie ich ihn mir wünsche. Der große Zug nach Jerusalem. Der Beginn einer Woche, in der Jesus alles auf die eine Karte setzt, um das zur Erfüllung zu bringen, wofür er auf die Welt gekommen ist. Der Weg, den er geht ist der Weg mit dem Kreuz. Den Weg, den er geht führt durch das Kreuz zur Auferstehung. Mit dem Weg den er geht erfüllt sich die Verheißung auf die Erlösung durch den Messias. Jesus, ein besonderer König, der Inhaber der höchsten Würde; einer Würde, die uns durch unsere Taufe geschenkt ist. Ihm kann ich vertrauen, seinem Wort glaube ich. Wenn wir jetzt in die zweite Karwoche in der Corona-Pandemie gehen, wünsche ich uns allen, dass die Hoffnung, die dieser König Jesus uns schenkt, uns durch diese Zeit trägt.
P.S. Normalerweise wird als Vorschau auf die Karwoche an Palmsonntag schon einmal eine Passion gelesen. In diesem Jahr entfällt das, aufgrund der gewünschten Kürze des Gottesdienstes. Als Vorausschau auf das Leid der Welt für das Jesus am Kreuz gestorben ist steht ab Palmsonntag in der Kirche Christ-König in Okriftel eine Klagemauer aus Hohlblocksteinen. Alle sind herzlich eingeladen ihre Klagen und Sorgen mittels eines Zettels in die Mauer zu stecken.

Hosanna dem Sohne Davids!
Mt 21, 9
Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn,
der König von Israel. Hosanna in der Höhe!
