
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
deinem Willen gehorsam,
hat unser Erlöser Fleisch angenommen,
er hat sich selbst erniedrigt
und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.
Hilf uns,
dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen
und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Amen
Evangelium Mt 21,1-11
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.
Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.
Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.
Als geistliche Lektüre empfehlen wir Ihnen die Passionsgeschichte: Mt 26, 14 - 27, 66
www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html

Geistlicher Impuls zum Palmsonntag von Diakon Jürgen Rottloff
Palmsonntag
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit dem heutigen Palmsonntag beginnen wir die Karwoche. Wir gedenken in dieser heiligen Woche dem Leiden und Sterben Jesu Christi. Der Tod und die Auferstehung stehen im Mittelpunkt dieser Passionswoche. Mit dem Einzug in Jerusalem gehen wir auch in dieser schwierigen Zeit, den Weg mit Jesus ans Kreuz.
Im Philipperbrief des Apostel Paulus lesen wir: „Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.“ (Phil 2, 6-7a)
Im Angesicht dessen, was Jesus erlebt und erleiden musste, könnten wir da einfach nur unbeteiligt daneben stehen und alles nur aus der Ferne anschauen und anhören, wie die Menschen vor 2000 Jahren in Jerusalem? Den Jubel, die Gemeinschaft mit den Jüngern an der Feier des Paschafestes, die Gefangennahme, Verurteilung, die Kreuzigung …?
Was bewirken die in diesen Tagen gelesenen Texte, in mir?
Berühren sie mich? Kann ich mich in diese konkreten Situationen der Texte einfühlen und berühren lassen?
So wie die Schwäche und das Leid des Menschen, ist das Leiden Jesu kein Schauspiel, dem wir ungerührt zuschauen können. Die Passion, die Leidenschaft, ist gepaart mit der Liebe Jesus Christus zu uns Menschen.
Heute am Palmsonntag kommt Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem. Hier wollen sie das Paschafest, die Befreiung und den Auszug aus Ägypten, feiern.
Jesus zieht als König in die Stadt ein und die Menschen spüren, dass etwas ganz Großes passiert. Ganz spontan ziehen sie ihre Kleider aus und legen sie wie einen roten Teppich auf den Weg. Auch Ölzweige oder Zweige von Palmen werden auf den Weg gelegt. Die Menschen stehen am Rand des Weges und jubeln Jesus zu. Sie rufen: „Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“ (Mt 21, 9b).
Der Ruf Hosanna, der auf Hebräisch „Hilf uns!“ bedeutet, drückt die Sehnsucht nach Hilfe, nach Heil aus. Sie spüren, dass Jesus ihnen helfen kann.
Dieses Jahr können wir nicht aktiv in den Kirchen die Ereignisse, die Freude und das Leid Jesu, mitgehen. Wir sind eingeladen die Geschehnisse in den Evangelien zu lesen, zu meditieren, mit der Familie zu bereden, zu beten.
Den Palmzweig, der an diesem Tag gesegnet wird, können sie in der Kirche abholen. Er wird uns daran erinnern, wie sehr Gott uns liebt. Er ist der Friede, den die Welt so sucht.
Die Leidensgeschichte ist ein Weg zur Freude. Gehen wir ihn mit Jesus, damit wir mit ihm auferstehen.
Jürgen Rottloff, Diakon

Da liefen ihm Kinder entgegen
mit Palmzweigen in den Händen und riefen:
Hosanna in der Höhe!
Sei gepriesen, der du kommst als Heiland der Welt.
