Weltmissionssonntag
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
mehre in uns den Glauben,
die Hoffnung und die Liebe.
Gib uns die Gnade,
zu lieben, was du gebietest,
damit wir erlangen, was du verheißen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen.
Lesung (Gal 6,9-10)
Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist.
Deshalb lasst uns, solange wir Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, besonders aber den Glaubensgenossen!
Evangelium (Mk 10, 46b–52)
In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jéricho verließ, saß am Weg ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war,
rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
Viele befahlen ihm zu schweigen.
Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her!
Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.
Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.
Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue?
Der Blinde antwortete: Rabbúni, ich möchte sehen können.
Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dich gerettet.
Im gleichen Augenblick konnte er sehen und er folgte Jesus auf seinem Weg nach.
Impuls unseres Pfarrers Andreas Klee
Am diesem Sonntag begeht die Katholische Kirche den Sonntag der Weltmission. In jedem Jahr steht dieser Sonntag unter einem bestimmten Leitwort und hat auch eine konkrete Ortskirche vor Augen. Der Weltmissionssonntag lädt die Ortskirchen und die katholischen Christen weltweit dazu ein, voneinander zu lernen und miteinander den Reichtum des Glaubens zu teilen.
„Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“ (Gal 6,9). Dieser Ausschnitt aus dem Galaterbrief des Apostels Paulus richtet dabei den Blick auf Nigeria, einem Land in Westafrika, das zu den bevölkerungsreichsten Ländern Afrikas zählt.
Terror, Gewalt und Hass prägen dieses Land. Der Riss geht tief durch die Gesellschaft, auch durch die Religionen, zwischen Christen und Muslimen. Wo einst Menschen verschiedener Volksgruppen und Religionen friedlich miteinander lebten, herrschen zunehmend Misstrauen und Hass. Islamistische Terrorgruppen nutzen gezielt bestehende Konflikte, um den Staat weiter zu destabilisieren. Doch an vielen Orten regt sich Widerstand. Die Menschen wollen sich nicht länger gegeneinander ausspielen lassen. Christen und Muslime schließen sich zusammen.
Sie setzen auf Dialog und Zusammenhalt. Sie bringt Christen und Muslime an einen Tisch, so dass Vertrauen entstehen kann und gemeinsames Tun möglich wird. Auf diese Weise wird die Hoffnung gestiftet, dass die verwundete Gesellschaft geheilt werden kann.
„Wir alle sind Familie Gottes“, so sagen es die Menschen in diesem Land von sich und sie haben recht. Mit dieser Überzeugung wird noch einmal deutlich, was „katholisch“ bedeutet nämlich „allumfassend“, die eine Gottesfamilie auf der einen Welt. Hier dürfen wir uns nicht der Unterstützung dieser kirchlichen Gemeinschaft entziehen, betont Papst Franziskus in seinem Grußwort zum Weltmissionssonntag.
Mission ist keine Einbahnstraße, sondern bereichert gegenseitig unseren Glauben und unseren Alltag. Wir sind dankbar für die Arbeit der vielen Priester, Ordensleute und Laien aus den Ländern der Weltkirche, gerade in unseren deutschen Bistümern.
Mission gehört zum Christsein dazu. Missionare sind “Gesendete“ mit einem Auftrag, einer Botschaft, die gemäß dem Auftrag Jesu Christi, an alle Völker der Erde und Menschen guten Willens gerichtet ist, gelebt und verkündet werden soll.
Mit unserm Gebet, unserer Spende, aber vor allem mit unserem Lebens- und Glaubenszeugnis tragen wir alle dazu bei.
Freuen sollen sich alle, die den Herrn suchen.
Vgl. Ps 105 (104), 3–4
Sucht den Herrn und seine Macht, sucht sein Antlitz allezeit.