Barbarazweige, Nikolaus und Lichterkranz auf dem Kopf
Liebe Schwestern und Brüder,
in dem Impuls letzte Woche hat Pfarrer Andreas Klee über den Beginn und die Bedeutung der Adventszeit geschrieben.
Die vier Wochen bis Weihnachten sind eine besondere Zeit. Eine Zeit der Vorbereitung und Erwartung auf die Geburt vom Kind in der Krippe.
Jeden Sonntag zünden wir eine Kerze mehr an bis zum vierten Adventssonntag alle vier Kerzen brennen. Sie symbolisieren den Aspekt der Vorbereitung: Hoffnung, Frieden, Freude und Liebe. Der immergrüne Kranz symbolisiert das Leben.
In der Adventszeit feiern wir einige bedeutende Heiligenfeste, wie zum Beispiel die heilige Barbara, deren Gedenktag der 4. Dezember ist. Am Barbaratag schneiden viele Menschen Kirschzweige ab und stellen sie ins Wasser. Die Zweige sollten dann am Heiligen Abend blühen.
Oder denken wir an die Heilige Lucia von Syrakus. Sie wird in Schweden und den nordischen Ländern sehr verehrt. Ihr Gedenktag ist der 13. Dezember. Die Legende besagt, dass sie Christen Essen brachte, die sich in römischen Katakomben versteckten. Um den Weg zu beleuchten, aber die Hände frei zu haben, setzte sie sich einen Kranz aus Kerzen auf den Kopf.
Einer der bekanntesten Heiligen im Advent ist der heilige Nikolaus. Ihm wird am 6. Dezember gedacht. Er wird auch Nikolaus von Myra genannt, ein Bischof im 4. Jahrhundert, der für seine Großzügigkeit und seine Wunder bekannt war. Er ist Schutzpatron der Kinder, Seefahrer und Kaufleute.
Welche Gedanken kommen Ihnen, wenn Sie an den Hl. Nikolaus denken? Welche Erlebnisse kommen Ihnen in den Sinn? Können sie sich noch an den Besuch des Hl. Nikolaus mit dem Knecht Rupprecht bei Ihnen zu Hause erinnern?
Ich erinnere mich. Meine Geschwister und ich mussten am 5. Dezember, den Vorabend, unsere geputzten Stiefel vor die Haustür stellen. Nikolaus kam in der Nacht vorbei und füllte sie mit Schokolade, Apfel, Mandarinen und Nüssen.
In dieser Nacht konnten wir kaum schlafen, weil wir angespannt und voller Hoffnung waren, dass der Nikolaus sicher etwas in die Stiefel legt. Am anderen Morgen war unser erster Weg, nach den Schuhen zu schauen und unsere Kinderaugen strahlten.
Ab und an kam er auch zu uns zu Besuch. Wir Kinder hatten großen Respekt vor ihm. Er hatte sein ‚goldenes‘ Buch bei sich, wo all unsere Taten, die guten und die Bösen aufgeschrieben waren. Aber zuerst sollten wir ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen.
Ein bekanntes Nikolaus Lied, dass wir alle kennen lautete:
1. Lasst uns froh und munter sein und uns recht von Herzen freu'n.
Lustig, lustig, traleralera!
Bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da!
2. Dann stell ich den Teller auf, Niklaus legt gewiss was drauf.
Lustig, lustig, traleralera!
Bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da!
3. Wenn ich schlaf, dann träume ich: Jetzt bringt Niklaus was für mich.
Lustig, lustig, traleralera!
Bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da!
4. Wenn ich aufgestanden bin, lauf ich schnell zum Teller hin.
Lustig, lustig, traleralera!
Bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da!
5. Niklaus ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann.
Lustig, lustig, traleralera!
Bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da!
Das Nikolaus etwas bringt, geht auf eine Legende zurück. Ein armer Vater hatte drei Mädchen. Sie hatten kein Geld und der Vater wollte sie verkaufen. Bischof Nikolaus hörte davon und legte in der Nacht drei Goldmünzen auf das Fensterbrett. So wurde die große Not der Familie verhindert.
Liebe Schwestern und Brüder,
ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit.
Nehmen Sie sich die Zeit, sich Geschichten zu erzählen, Lieder zu singen oder zünden sie einfach eine Kerze an.
Ihr Jürgen Rottloff, Diakon