Ich bin das Brot des Lebens! Jesus kommt zu uns im Hl. Brot


Lesung aus dem Buch Exodus 16, 1-36 in Auszügen Verse: 1-5.11-18.31.35– Übersetzung Hoffnung für alle.
Alle, die zur Gemeinschaft der Israeliten gehörten, zogen weiter und erreichten die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Berg Sinai liegt. Bald fingen die Leute wieder an, sich über Mose und Aaron zu beschweren. Sie stöhnten: »Ach, hätte der HERR uns doch in Ägypten sterben lassen! Dort hatten wir wenigstens Fleisch zu essen und genug Brot, um satt zu werden. Ihr habt uns doch nur in diese Wüste gebracht, damit wir alle verhungern!« Da sprach der HERR zu Mose: »Du wirst sehen: Ich lasse Brot vom Himmel für euch regnen! Die Israeliten sollen morgens losgehen und so viel einsammeln, wie sie für den Tag brauchen, mehr nicht. Denn ich will sie auf die Probe stellen und herausfinden, ob sie mir gehorchen. Aber am sechsten Tag sollen sie doppelt so viel einsammeln wie sonst, um es für sich zuzubereiten.« Der HERR sprach zu Mose: »Ich habe die Klagen der Israeliten gehört. Darum sag ihnen: Heute Abend, wenn es dämmert, werdet ihr Fleisch zu essen bekommen und morgen früh so viel Brot, wie ihr braucht. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin!« Am selben Abend zogen Schwärme von Wachteln heran und ließen sich überall im Lager nieder. Und am nächsten Morgen lag Tau rings um das Lager. Als er verdunstet war, blieben auf dem Wüstenboden feine Körner zurück, die aussahen wie Reif. Die Israeliten entdeckten sie und fragten sich: »Was ist das bloß?« Nie zuvor hatten sie so etwas gesehen. Mose erklärte ihnen: »Dies ist das Brot, das euch der HERR zu essen gibt. Der HERR hat angeordnet: Jeder von euch soll so viel sammeln, wie er für seine Familie braucht, einen Krug von zweieinhalb Litern für jede Person, die in seinem Zelt lebt.« Die Israeliten hielten sich daran und lasen die Körner auf, einer mehr, der andere weniger. Doch als sie es zu Hause maßen, hatte der nicht zu viel, der viel eingesammelt hatte, und wer nur wenig aufgelesen hatte, dem fehlte nichts. Jeder hatte genauso viel mitgenommen, wie er für seine Familie brauchte. Die Israeliten nannten die Körner »Manna«. Sie waren weiß wie Koriandersamen und schmeckten gebacken wie Honigkuchen. Die Israeliten lebten vierzig Jahre lang von Manna, bis sie an der Grenze Kanaans besiedeltes Land erreichten.
Evangelium nach Johannes (Kapitel 6, 32-35 - Einheitsübersetzung 2016)

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Was braucht der Mensch zum Leben? Impuls von Pastoralreferentin Juliane Schaad
Jesus ist ein Mensch, aber ein ganz besonderer. Wie andere Kinder wächst er in einer Familie auf. Von seinen Eltern erfährt er das Wichtigste über den jüdischen Glauben. Jahr für Jahr besuchen Maria und Josef das Passahfest in Jerusalem und nehmen Jesus ab dem 12. Lebensjahr auch mit dorthin. Jesus erfährt, dass Gott das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten befreit hat und er der ICH-BIN-DA ist. Er hört auch die Geschichte, die wir eben gehört haben und weiß, dass Gott es ist, der uns das schenkt, was wir zum Leben brauchen.
Aber was ist es denn, was wir zum Leben brauchen? Was braucht der Mensch zum Leben? Was antworten Sie mir auf diese Frage? Im Kreis der Katechetinnen und Katecheten haben wir versucht die allerwichtigsten Dinge zu sammeln. Dies ist dabei heraus gekommen: Essen und Trinken, Fürsorge, eine Umarmung und Nähe, Gemeinschaft (z.B. Familie und Freunde), Schutz und Wärme, Vertrauen (offenes Ohr), Liebe. Einverstanden? Wir wünschen uns für unsere (Kommunion-)Kinder, dass sie alles haben, was sie zum Leben brauchen. Wir wünschen ihnen zum Fest ihrer Erstkommunion aber auch ganz besonders, dass sie erfahren, dass Gott es ist, der uns das Lebensnotwendige schenkt und wir wünschen ihnen, dass sie Jesus als Freund erfahren, der eine Rolle spielt in ihrem Leben.
Als das Volk Israel durch die Wüste irrte, wurde es mit Manna, dem Brot vom Himmel gestärkt. Auch in Jesus zeigt sich dieser Gott, der die hungrigen Menschen mit Brot speist. Er wird sogar durch Jesus selbst zum Brot für die Menschen. Wie ein roter Faden zieht sich durch die Bibel die Überzeugung: In einer Gemeinschaft, in der Gott im Mittelpunkt steht, erhalten Menschen das, was sie zum Leben brauchen. Sie werden gesättigt und in ihrer Würde geachtet. Das bedeutet aber auch: Wenn Menschen diesen Gott ernst nehmen, dann dürfen sie einander das Brot –das heißt: das zum Leben notwendige –nicht vorenthalten. Das gibt uns den Auftrag aufeinander zu achten, füreinander zu sorgen und als Gemeinschaft zusammen zu halten. Das ist eine Herausforderung für uns jeden Tag, für die Kleinen wie für die Großen.
Jesus sagt: Ich bin das Brot des Lebens! In diesem Brot kommt Jesus uns in der Eucharistie ganz nah. In diesem Brot ist Jesus bei uns. Mit diesem Brot können wir Brot für andere sein und so zum Halt füreinander werden.

gestern - heute - morgen - immer noch; mitten unter uns; bricht ER das brot; mitten unter uns; teilt ER sein brot
menschen werden satt; die hungern nach; liebe; leben; glauben
ER teilt aus; sein brot; seine liebe; sein leben; brot des lebens
ER stillt; den hunger unseres herzens (Petra Focke)
