Neuanfang nach den Ferien
Liebe Leserinnen und Leser,
das Ende der Ferien und der Beginn des neuen Schuljahres sind oft mit einer Mischung aus Freude und Melancholie verbunden. Einerseits gibt es die Aufregung, Freundinnen und Freunde wiederzusehen, neue Dinge zu lernen und in eine geregelte Routine zurückzukehren. Andererseits bedeutet es das Ende der unbeschwerten Tage, der langen Sommerabende und der Freiheit, die man während der Ferien genossen hat. Diese Übergangsphase kann sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Eltern herausfordernd sein, da sie den Wechsel von einer entspannten zu einer strukturierten Zeit erfordert.
Inmitten dieses Übergangs ist es hilfreich, an die Bedeutung der inneren Ruhe und der Erneuerung zu denken, wie es auch Jesus tat. Jesus, der Lehrer, zog sich regelmäßig in die Stille zurück, um neue Kraft zu schöpfen. Diese Momente der Ruhe waren für ihn entscheidend, um seine Mission auf Erden zu erfüllen. Auch für uns, besonders in Zeiten des Wandels und des Neuanfangs, ist es wichtig, Momente der Stille zu finden, um uns innerlich zu stärken und uns auf das vorzubereiten, was vor uns liegt.
Das Schuljahr beginnt oft mit einer Fülle von Aktivitäten, Erwartungen und Anforderungen.
Es gibt neue Fächer, Lehrer, manchmal sogar eine neue Schule oder Klasse, und viele neue Herausforderungen. Für Schülerinnen und Schüler kann dies aufregend, aber auch überwältigend sein. In diesen Momenten kann ein Zurückziehen in die Stille hilfreich sein, wie Jesus es auch tat. Diese Stille muss nicht zwingend physisch sein – es kann auch eine innere Ruhe sein – ein Moment der Reflexion, des Gebets oder der Meditation. Diese Momente ermöglichen es uns, die vielen Eindrücke, Erwartungen und Sorgen zu verarbeiten und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Jesus verstand die Kraft der Stille und des Gebets. Bevor er wichtige Entscheidungen traf, zog er sich oft zurück, um zu beten und seine Gedanken zu ordnen. So zog er sich beispielsweise nach der Speisung der 5000 (vgl. Mt 14, 13ff) in die Berge zurück, um allein zu sein und zu beten. Diese Momente des Rückzugs waren nicht nur Pausen, sondern bewusste Zeiten der Erneuerung. Sie ermöglichten es ihm Klarheit zu finden und die innere Stärke zu erneuern, die er benötigte.
Für Schülerinnen und Schüler, die sich auf ein neues Schuljahr vorbereiten, kann es hilfreich sein, diesen Ansatz zu übernehmen. Die Stille, sei es durch Gebet, Meditation oder einfach nur durch ruhiges Nachdenken, kann helfen, den Übergang von den Ferien in den Schulalltag zu meistern. Es ist eine Zeit, um die Gedanken zu ordnen, Prioritäten zu setzen und auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten.
Auch Eltern und Lehrer können von dieser Praxis profitieren. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Schülerinnen und Schüler während des Übergangs und sind oft selbst mit neuen Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert. Sich Stille gönnen, führt zur inneren Ruhe und Kraft, die benötigt wird, um Kinder und Jugendliche bestmöglich zu unterstützen.
Wir leben in einer schnelllebigen Welt. Überall Ablenkungen und der Druck, immer produktiv zu sein. Da ist es gut und wohltuend in die Stille zu gehen, innezuhalten, den Lärm auszublenden und überlegen, was wirklich wichtig ist.
Der Beginn des neuen Schuljahres bietet eine Gelegenheit, diese Praxis in den Alltag zu integrieren. Eine Chance, sich neu auszurichten und Kraft zu schöpfen für das neue Schuljahr.
Jesus macht es uns vor. Ziehen wir uns ab und an zurück, tanken Kraft für die vor uns liegenden Aufgaben und Herausforderungen.
Ihnen eine gesegnete Zeit
Ihr Jürgen Rottloff