Erstkommunion in St. Martinus
Wir erleben ganz besondere Tage unserer Kirchengemeinde St. Martinus. 64 Kinder haben an den vergangenen beiden Wochenenden das Sakrament der Erstkommunion, der Eucharistie, empfangen. Aus Eddersheim 14, aus Okriftel 15 und aus Hattersheim 35.
Das Wort Kommunion kommt vom lateinischen Wort „Communio“, das heißt Gemeinschaft. In der Kommunion erfahren wir Gemeinschaft mit Jesus, aber auch die Gemeinschaft untereinander als Kirche und als Gemeinde. Genau das haben wir mit den Kindern und ihren Familien gefeiert.
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Bei ihrer Taufe wurden die Kinder noch von den Eltern und Paten in die Kirche gebracht. Bei der Erstkommunion haben sich die Kinder nun selber zu ihrem Glauben und einem Leben in unserer christlichen Gemeinschaft bekannt.

„Jesus möchte bei DIR zu Gast sein“ so lautete das Leitwort für die Kommunionvorbereitung in diesem Jahr. Ein Bild hat uns dabei ganz besonders begleitet. Es zeigt eine Geschichte aus dem Lukas Evangelium (Lk 19,1-10). Zachäus begegnet Jesus in der Stadt Jericho. Es sollte eine Begegnung werden, die sein ganzes Leben verändert.
Aber lesen Sie selbst:
Jesu kam nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.
Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.
Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.
Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Es gibt Begegnungen, die werden wir nie in unserem Leben vergessen. Da erinnern wir uns an jedes Wort, an jede Bewegung, an jede Kleinigkeit. Ich bin sicher für Zachäus war diese Begegnung mit Jesus so eine Begegnung, die er nie vergessen hat. Diese Begegnung hat sein Leben verändert.
Zachäus wollte Jesus sehen, er wollte selber erfahren, was so besonders an diesem Jesus sei. Was hat er wohl gedacht. Fragen wir ihn einfach:
Zachäus:Ich bin zwar klein, aber ich will auch etwas sehen. Die anderen Leute mögen mich nicht, aber vielleicht versteht mich Jesus.
Hilfe, Jesus kommt auf mich zu. Meint der wirklich mich?
Jesus will zu mir nach Hause kommen? Ich hab doch gar nicht aufgeräumt.
Zachäus hat gewusst, dass er unbeliebt ist. Vielleicht hat er im Herzen auch gespürt, dass er viele Fehler in seinem Leben gemacht hat. Er zweifelt daran, ob Jesus wirklich ihn meinen kann. Jesus lässt sich aber von dem äußeren Eindruck nicht täuschen. Er sieht Zachäus in sein Herz. Er weiß, Zachäus bereut, dass er zu viel Geld von den Menschen genommen hat und sich jemanden wünscht, der bei ihm ist und ihm hilft neu anzufangen.
Was denkt wohl Jesus? Fragen wir ihn einfach:
Jesus:Wer sitzt denn da oben im Baum? Wer ist da denn so neugierig? Das muss Zachäus sein, der Zöllner, er will mich unbedingt sehen.
Ich spüre, dass es ihm leid tut, was er getan hat. Bei ihm möchte ich heute Gast sein. Das wird den anderen Leuten nicht gefallen, aber ich will zu jedem kommen.
Was ein Besuch doch alles bewirken kann! Ein Besuch bei jemandem, der sich das nie hätte träumen lassen. Gast sein bei einem Menschen der ganz ausgegrenzt ist und daher gar nicht mehr damit rechnet, von jemandem geschätzt und geachtet zu sein. Ein Besuch bei einem solchen Menschen kann dessen Leben verändern.
Aber auch jeden Tag in unserem Leben möchte uns Jesus begleiten. Von ihm können wir lernen wie wir in Freude und Frieden gut miteinander leben können. Er zeigt uns, dass es sich lohnt genauer hin zu schauen und Menschen kennenzulernen bevor wir über sie urteilen. Er ist auch bei uns, wenn wir einen Fehler gemacht haben und hilft uns umzukehren und einander zu verzeihen.
Wenn sich möchten können sie einmal ihre gekreuzten Hände auf ihr Herz legen. Können sie es spüren? Jesus sieht das Herz eines jeden Menschen. Er möchte, dass wir unser Herz für ihn öffnen. Und nun strecken sie bitte die gekreuzten Hände nach vorn. In unseren Händen empfangen wir Jesus bei jeder Kommunion. Er möchte unser Gast sein. Heute und an allen Tagen in unserem Leben.
Die Botschaft zur Heiligen Kommunion sagt uns:
„Mit deinen Händen darfst Du das Heilige Brot entgegennehmen. Jesus will in diesem Brot zu Dir kommen. Er will Dich stärken und ermutigen in allem, was du tust."
In Jesus zeigt sich uns Gott, der den Menschen immer Nahe sein will und uns in seinen Händen hält. In einer Gemeinschaft, in der Gott im Mittelpunkt steht, erhalten Menschen das, was sie zum Leben brauchen. Das gibt uns den Auftrag aufeinander zu achten, füreinander zu sorgen und als Gemeinschaft, als christliche Gemeinde zusammen zu halten. So kann Jesu Botschaft auch heute und hier in Hattersheim lebendig werden. Das ist eine Herausforderung für uns jeden Tag, für die Kleinen wie für die Großen.
Christus braucht unsere Füße,
um heute zu den Menschen zu gehen.
Christus braucht unsere Hände,
um heute die Menschen zu heilen.
Christus braucht unseren Mund,
um heute Frieden zu stiften.
Christus braucht unser Gesicht,
um heute Hoffnung zu geben.
Christus braucht unser Herz,
um heute die Menschen zu lieben.
Ihr Joachim Kahle
