Siebter Sonntag in der Osterzeit
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
wir bekennen, dass unser Erlöser – bei dir in deiner Herrlichkeit ist.
Erhöre unser Rufen
und lass uns erfahren,
dass er alle Tage bis zum Ende der Welt
bei uns bleibt, wie er uns verheißen hat.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen.
Evangelium (Joh 17, 6a.11b–19)
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir! Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllte. Aber jetzt komme ich zu dir und rede dies noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.
Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.
Impuls unserer Pastoralreferentin Juliane Schaad
Jesus betet zum Vater. Es ist sein Abschiedsgebet vor seiner Verhaftung, inmitten der Abschiedsreden im Johannesevangelium. Die Klarheit der Worte macht deutlich wie wichtig ihm das ist, um das er den Vater bittet. Er betet für seine Freunde. Er betet für die, die er in der Welt zurücklässt mit seinem Tod, seiner Auferstehung und Himmelfahrt. Letztlich betet er auch für uns. Er hat für die Seinen gesorgt, sie behütet und beschützt so gut er konnte, jetzt gibt er sie in die Hände des Vaters. Jesu Worte sind fast zärtlich und sorgend zugleich. In ihnen steckt eine tiefe Verbundenheit und Liebe.
Ich stelle mir vor Jesus betet für mich so zum Vater. Jesus möchte, dass ich nicht verloren gehe. Er möchte, dass ich seine Freude in mir trage. Er möchte, dass Gott mich vor dem Bösen bewahrt, weil er weiß, dass mein Leben nicht immer leicht sein wird. Jesus kennt das Dilemma des „In der Welt und nicht von dieser Welt seins“, in der ich als Christin jeden Tag stehe. Schlicht und einfach: Jesus liebt mich! So wie ich das für mich durchbuchstabiert habe, lade ich Sie ein das für sich selbst auch einmal zu tun. Wie fühlt sich das für Sie an? Für mich fühlt sich das so an, wie wenn Jesus mich umarmt. Wenn dieser Text so etwas wie ein Vermächtnis Jesu an uns ist, ist das, was bleibt seine Nähe; ist das, was bleibt seine Liebe; ist das was bleibt die Hoffnung seiner Botschaft des Lebens für Sie, für mich, für alle Menschen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen;
Ps 27 (26), 7–9
sei mir gnädig und erhöre mich!
Mein Herz denkt an dein Wort: „Sucht mein Angesicht!“
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir! Halleluja.