Tagebuch der Romwallfahrt
Ministranten aus St. Martinus fahren nach Rom!
Endlich ist es soweit. Vom 27.07. bis 04.08.2024 machen sich rund 50.000 Ministrant*innen aus Deutschland und vielen Ländern Europas auf zur internationalen Ministrant*innenwallfahrt nach Rom. Unsere Gemeinde St. Martinus wird mit 9 Personen an dieser Wallfahrt teilnehmen. Eine große Gruppe aus dem gesamten Bistum Limburg wird den Papst treffen, gemeinsam Gottesdienste feiern, die ewige Stadt entdecken, Gemeinschaft spüren und einfach eine unvergessliche Zeit haben.
Wir wünschen allen Mitfahrenden eine schöne Reise und Gottes Segen.
Minis auf Wallfahrt in Rom - ein Reisetagebuch
An dieser Stelle berichten unsere Ministrant*innen täglich von ihren Erlebnissen.
Anreise
Am Samstag 27.07. war es soweit und es hieß endlich: Auf nach Rom! Am Nachmittag trafen wir uns an der katholischen Kirche in Oberursel - Stierstadt, um von dort aus zusammen mit einigen anderen Gemeinden zur Miniwallfahrt nach Rom aufzubrechen. Bevor die Fahrt jedoch los ging, feierten wir einen gemeinsamen Wortgottesdienst mit ca. 150 bis 200 anderen Teilnehmenden, deren Familien und einigen Organisatoren des Bistums.
Geprägt war der Wortgottesdienst natürlich von unserem Wallfahrtsmotto "Mit dir" und auch unsere entsprechenden Pilgerpakete mit Reisebeutel, Anhänger, Buch und Schlauchtuch erhielten wir vor Gottesdienstbeginn. Mit einem abschließenden Reisesegen wurden wir dann auf den Weg nach Rom geschickt.
Es folgte eine regnerische Wartezeit bis endlich der sehnlichst erwartete Doppeldeckerbus auftauchte, der uns nach Rom bringen sollte.
Mit guten Gesprächen, spannenden Büchern und einigen Runden Uno gingen die ersten Stunden der Busfahrt und damit unser erster Reisetag auch schon gut rum.
Bis morgen!
Reisesegen
Tag 1
Nach 17h Busfahrt kamen wir am Sonntagmorgen gegen 10 Uhr bei für römische Verhältnisse frischen 30 Grad endlich in der italienischen Hauptstadt an. Und tatsächlich war auch vor Ort das Glück auf unserer Seite und wir konnten direkt auf die Zimmer. Nach einem kurzen Ankommen ging es dann am Vormittag direkt weiter in die Stadt. Wir besuchten Santa Maria Maggiore, San Giovanni und die Lateran Basilica. Außerdem bewunderten wir die Straßen und Architekturen Roms und entdeckten bereits einige andere Minis aus Deutschland und der Schweiz. Zwischendurch legten wir eine Pause in einem Café ein und es gab ein paar Kaltgetränke zur Erfrischung. Am späten Nachmittag trafen wir uns mit den anderen Minis aus dem Bistum Limburg auf dem Piazza del Popolo. Neben einem Schlüsselanhänger für unseren Pilgerausweis und einen Strohhut zum Schutz vor der wirklich warmen Sonne erhielten wir dort auch ein paar Pizzastücke und einen Apfel zur kleinen Stärkung zwischendurch.
Das offizielle Tagesprogramm beendeten wir schließlich mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier mit allen Gemeinden des Bistums Limburg. Neben unserem Diakon, zahlreichen Priestern und Ministranten, war auch der Limburger Bischof vor Ort und feierte den Gottesdienst in der Santa Maria Sopra Minerva mit uns. Auch dieser Gottesdienst stand natürlich wieder unter dem Motto "Mit dir" und dem Thema Gott oder anderen Menschen folgen und Vorbild sein. Der Bischof erzählte uns in seiner Predigt dafür von den besonderen jungen Menschen Lamine Yamal, Carlo Acutis und Katharina von Siena. Im Anschluss ging es für uns begleitet von unseren Ohrwürmern von unserem Wallfahrtslied "With you" und dem Lied "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" dann noch zum Abendessen. Mit leckerer Pizza und Pasta im Bauch beendeten wir den ersten Tag in Rom dann zufrieden aber erschöpft und fielen um kurz vor zwölf müde ins Bett.
Impressionen Tag 1
Impressionen Tag 1
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Tag 2
Viele Grüße aus Rom! Ein neuer, aufregender, heißer Tag beginnt!
Der heutige Tag startete mit einem gemeinsamen Gottesdienst des Bistums in San Ignazio de Loyola mit Impulsen zum Thema Vorbilder im Leben und im Glauben. Dort erfuhren wir unter anderem, dass eines von Bischof Georgs Vorbildern seine Mama ist.
Nach etwas Zeit zur freien Verfügung, gönnten wir uns eine kleine Stärkung und setzten dann unsere Stadttour vor. Heute ging es zunächst zum berühmten Piazza Venezia bevor wir uns auf die Spuren von Romulus und Remus begaben und über den Palatin liefen, um von dort einen Blick auf das Forum Romanum zu werfen.
Später ging es weiter zum Colloseum und zum Circo Massimo. Dort konnten wir einiges über den Kaiser Nero lernen und sahen auch seinen Palast. Weiter ging es nun zur Santa Maria in Cosmedin und zum Bocca della Verita. Glücklicherweise sind alle Hände noch dran
Highlights unserer vielen Laufwege waren jedes Mal aufs Neue die Trinkbrunnen, die in der ganzen Stadt verteilt sind und bei denen wir uns immer wieder erfrischen konnten.
Den Abend ließen wir heute in dem schönen Ausgehviertel Trastevere ausklingen. Auf dem Weg dorthin bewunderten wir noch den Ausblick auf die alte Brücke und die Tiberinsel mit der Kirche, in welcher der heilige Bartholomäus beigesetzt ist. Nur seine Schädeldecke liegt dort nicht, die findet man nämlich im Frankfurter Dom.
Nach einem Besuch der Santa Maria de Trastevere beendeten wir den Tag schließlich mit leckerer Pasta in einem der vielen Restaurants in Trastevere. Auf dem Rückweg ins Hotel genossen wir die etwäs abgekühlte Luft und die schöne Abenddämmerung Roms und gönnten uns noch ein leckeres Gelato. Nachdem wir die letzten Vorbereitungen und Organisationen für die morgige Papstaudienz getroffen hatten, beendeten wir den gemeinsamen Tag und freuen uns nun morgen auf Papst Franziskus.
Gute Nacht und bis morgen!
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Tag 3 Papstaudienz
Was für ein aufregender Tag - Papst hautnah!
Auch der Dienstag brachte viele spannende Eindrücke mit sich: Von den Priscilla Katakomben über ein Treffen mit den anderen Ministrant*innen an der Engelsburg und dem großen Highlight - der Papstaudienz. Begonnen hat unser Tag mit einer etwas chaotischen Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Priscilla Katakomben. Endlich vor Ort angekommen, bekamen wir von der zuständigen Schwesterngemeinschaft eine Führung durch die Katakomben, welche bis zum 5. Jahrhundert als unterirdischer Friedhof dienten. Dort sind unter anderem Christen begraben worden, die wegen ihrer Religion ihr Leben verloren haben. Ebenfalls konnten wir bei angenehmen 13 Grad das älteste gefundene Marienbild der Welt begutachten.
Impressionen aus den Priscilla Katakomben
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Nach der Führung ging es nach einem kleinen Mittagessen zur Engelsburg, wo wir uns mit den anderen Ministrant*innen bei einem Eis getroffen haben und dann gemeinsam zur Papstaudienz gehen wollten. Auf dem Weg dorthin verbreiteten die Mini-AKler des Bistums Limburg schon ordentlich Stimmung mit gemeinsamen Gesängen und Tänzen, so dass die Vorfreude noch weiter anstieg. Am Peterplatz angekommen verteilten wir uns auf unsere Plätze, sowohl auf dem Petersplatz selber als auch auf dem Sagrato, direkt neben dem Papststuhl. In der Wartezeit konnten wir einige Kontakte zu Minis aus anderen Bistümern knüpfen und uns austauschen. Um kurz vor sechs war es dann soweit - Papst Franziskus kam! Nachdem der Papst mit seinem Auto durch die Reihen gefahren ist und wir ihn aus der ersten Reihe sehen und begrüßen konnten, begann eine Wortgottesdienst mit den ca. 50.000 Ministranten aus aller Welt. Als dieser beendet war, wurde der Papst mit seinem Rollstuhl an uns vorbei geschoben, wobei er ein paar von uns die Hand geschüttelt und Autogramme verteilt hat. Das war von uns allen das bisherige Highlight der Romwallfahrt.
Weitere Impressionen der Papstaudienz
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Diesen besonderen Tag ließen wir dann gemütlich mit einem Abendessen in der Nähe des Vatikans ausklingen.
Tag 4 Ausflug nach Assisi
Auf den Spuren des Hl. Franziskus
An unserem programmfreien Tag wollten wir heute Assisi besuchen. Dafür haben wir uns bereits früh morgens auf den Weg gemacht. Das Frühstück gab es unterwegs. In Assisi liefen wir erst durch den Stadtteil Santa Maria Degli Angeli und besuchten die dortige Basilika.
Assisi ist geprägt durch den Hl. Franziskus, welcher maßgeblich zum katholischen Glauben beitrug und auf dessen Handeln unsere heutige Krippenkultur zurück geht. Bis heute gibt es durch ihn entstandene Ordensgemeinschaften. Franziskus ist in der Basilica di San Francesco begraben, die wir natürlich besuchten.
Dann besuchten wir das Kloster der Santa Chiara mit der Grabstätte der heiligen Klara und die Kirche, in der Carlo Acutis liegt. Carlo Acutis ist ein sechszehnjähriger Junge, welcher seine Begeisterung gegenüber der Eucharistiefeier über das Internet teilte und ein vorbildlich christliches Leben lebte. 2020 wurde er selig gesprochen und schon bald soll er auch heilig gesprochen werden. Nachdem Carlo Acutis vor ein paar Tagen schon Thema in Bischof Georgs Predigt war, erfuhren wir heute noch etwas mehr über ihn und über Selig- und Heiligsprechungen im Allgemeinen.
Beindruckt haben uns die Gebäude alle durch verschiedene Verzierungen und großartige Malereien. Die Geschichten der Heiligen wurden hier aufgemalt und so verewigt.
Zwischendurch kehrten wir in einem Restaurant ein, wo wir ein schönes Essen genießen durften und uns ein wenig ausruhen und abkühlen könnten bevor es zurück in die 39 bis 40 Grad warme Stadt ging.
Trotz wenig Schlaf ging der Tag schneller vorbei, als gedacht und nun sitzen wir schon im Zug zurück.
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Tag 5 Gottesdienst im Petersdom
Heute haben wir den Tag ruhiger gestartet und uns erst um 10:30 Uhr auf den Weg zum Petersplatz gemacht, um dort gemeinsam im Petersdom mit dem Bistum Limburg Messe zu feiern. Passend zu unserem Motto "Mit dir" hatten sich heute auch noch zwei Nicht-Limburger Gemeinden unserer Gottesdienstfeier angeschlossen. Wir erfuhren, was Bischof Georg am Dienstag zum Papst Franziskus gesagt hat und hörten viele Impulse zur Frage "Wer ist Jesus für dich?".
Nach einer eindrucksvollen Führung durch den noch viel eindrucksvolleren Petersdom (in dem übrigens nahezu alle Bilder aus Mosaiksteinen sind) haben wir ebenfalls die Gräber von einigen vorherigen Päpsten besichtigt.
Als wir dann mit einer kleinen Mittagspause fertig waren, haben wir uns auf den Weg zum Trevi Brunnen gemacht. Dort haben wir natürlich eine Münze in den Brunnen geworfen, die uns hoffentlich noch einmal zurück nach Rom bringen wird. Anschließend ging es weiter zur spanischen Treppe und nach deren erschöpfenden Besteigung haben wir uns wieder auf den Rückweg zum Hotel gemacht. In der Nähe unseres Hotels, sind wir zum Abschluss des Tages noch essen gegangen. Es war ein weiterer erfolgreicher Tag mit vielen schönen und neuen Erlebnisse.
Wichtigste Tätigkeit: Für ausreichend Wasserzufuhr sorgen!
Auch ein schattiges Plätzchen dient der Abkühlung.
Weitere Impressionen des Tages
Tag 6 - Schweizer Garde und Abschlussabend
Heute sind wir ein weiteres Mal mit dem Bus zum Petersplatz gefahren. Dort haben wir die Säulen der Kolonnaden gezählt, um die fehlenden Fragen in unserem Reisequiz beantworten zu können. Dabei haben wir entdeckt, dass es so aussieht als würde jede Säule oben eine eigene Heiligenfigur tragen. Danach sind wir zur Schweizer Garde gegangen. Als Deutscher kommt man dort eigentlich nur schwer rein. Allerdings hatten wir Marcus dabei, der ein ehemaliger Schweizer Gardist ist. Wir erfuhren, dass ein Schweizer Gardist die Schweizer Staatsbürgerschaft haben, katholisch und mindestens 1,74m groß sein muss. Man muss mindestens 19 Jahre und maximal 25 Jahre alt sein. Außerdem braucht man eine abgeschlossene Berufslehre oder die Matura (Abitur) und eine militärische Grundausbildung der Schweiz. Insgesamt muss man sich mindestens für 24 Monate verpflichten.
In der Schweizer Garde angekommen, hat Marcus uns dann selbst rum geführt. Wir haben zuerst die Kapelle gesehen. Jürgen hat uns hier unsere Kreuzketten aus Assisi gesegnet. Wir erfuhren, dass es in der Kapelle jeden Tag Gottesdienst gibt und die Gardisten samstags oder sonntags verpflichtend hingehen müssen.
Im Anschluss haben wir die Waffenkammer gesehen. Dort gab es Rüstungen, Schwerter und Uniformen. Nach der Besichtigung der Waffenkammer haben wir uns in den Hof gesetzt und etwas getrunken. In der Pause haben wir noch ein paar Postkarten geschrieben und Süßigkeiten von jemandem aus der Kantine geschenkt bekommen. Mit den Postkarten sind wir zurück auf den Petersplatz und haben uns Briefmarken in der Vatikanischen Post geholt. Dort haben wir noch ein paar andere Messdiener getroffen, uns mit ihnen unterhalten und ihnen Stifte von uns geschenkt. Danach sind wir wieder ins Hotel gefahren, damit wir noch für die Rückfahrt einkaufen und uns für den Abend fertig machen konnten.
Limburger Abend zum Abschied
Am Abend gab es eine Abschlussfeier für das Bistum Limburg etwas außerhalb von Rom.
Dort konnte man am Tisch "Stadt, Land, Fluss" und "Bingo" spielen und es gab ein großes Buffet mit Essen für alle. Anschließend gab es verschiedene vorbereite Stationen, z.B. gab es eine Reflexions-Station bei der man auf einem Papierschiff seine Gedanken zur Wallfahrt ausschreiben durfte und das Schiffchen dann im Pool schwimmen lassen konnte. Außerdem gab es eine Fotobox, Riesenjenga , eine Tattoo Station, Discogolf und noch mehr.
Die größte Attraktion war aber der Dancefloor mit einer Liveband und Partymusik. Dort haben wir getanzt und sogar eine Polonäse mit dem Bischof gemacht.
Zum Abschluss des Abends und der gemeinsamen Wallfahrt gab es als Überraschung noch ein großes Feuerwerk und dann war dieser schöne Abend leider schon wieder vorbei.
Abschied von Rom
Nach der gelungenen Abschlussfeier am Freitag starteten wir den Samstag mit einem letzten Frühstück im Hotel und nutzen die Zeit zum Packen und Aufräumen. Nachdem wir ausgecheckt hatten, gingen wir noch in einen nahe gelegenen Park und ließen die Romfahrt noch einmal gemeinsam Revue passieren.
Dank all der zahlreichen Unterstützung und Spenden der Gemeinden konnten wir wirklich viel von der ewigen Stadt sehen und waren in der unglaublichen römischem Hitze immer gut versorgt. So konnten wir alle mit zahlreichen neuen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck heute wieder aufbrechen.
Ein großes Highlight war dabei neben der Papstaudienz auf jeden Fall auch der gestrige Limburger Abend. Nicht so gut gefiel uns hauptsächlich das nicht vorhandene System des römischen Busverkehrs, das dafür sorgte, dass wir das ein oder andere Mal in drückender Hitze auf einen Bus gewartet haben, der nie kam.
Um die Mittagszeit brachen wir dann in Rom auf. Nach guten vier Stunden kamen wir in Pisa an. Hier sollte ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst des Bistums mit einem offiziellen Reisesegen stattfinden.
Pisa
Leider konnten wir diesen aufgrund der schlechten Luft in der Kirche nicht wirklich genießen und waren froh, als wir im Anschluss noch eine knappe Stunde an der frischen Luft hatten und die Highlights von Pisa sehen konnten.
Selbstverständlich legten wir einen Foto-Stopp am schiefen Turm ein und konnten dort im Sonnenuntergang auch einen Blick auf den Dom, den Friedhof und den Battistero di San Giovanni werfen. Danach ging es zurück in den Bus und wir machten uns endgültig auf den Heimweg zurück nach Deutschland.
Wir sagen DANKE !
An dieser Stelle möchten wir uns gerne nochmal bei allen bedanken, die uns in irgendeiner Form bei und während dieser Wallfahrt unterstützt haben.
Dank euch hatten wir eine unglaublich tolle und erlebnisreiche Woche und freuen uns schon Zuhause persönlich von diesen Ereignissen berichten zu können!