Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
bei der Taufe im Jordan
kam der Heilige Geist auf unseren Herrn Jesus Christus herab
und du hast ihn als deinen geliebten Sohn geoffenbart.
Gib, dass auch wir,
die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wieder geboren sind,
in deinem Wohlgefallen stehen
und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Evangelium (Mk 1, 7–11)
In jener Zeit trat Johannes in der Wüste auf und verkündete:
Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich;
ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Impuls unseres Pfarrers Andreas Klee
Haben Sie schon mal jemandem nach dem 26. Dezember frohe Weihnachten gewünscht? Die Reaktionen sind oft verstörte Blicke. Selbst viele Christen haben Weihnachten bereits am 27. Dezember abgehakt und gehen zum nächsten Programmpunkt über. Man genießt eventuell noch ein paar freie Tage und bereitet sich auf das neue Jahr vor.
Die Weihnachtszeit endet jedoch erst mit dem „Fest Taufe des Herrn“, das wir an diesem Sonntag feiern. Die Taufe steht am Anfang des öffentlichen Wirkens Jesu und bildet im Kirchenjahr den Übergang in die sogenannte Zeit im Jahreskreis. Wir kehren in den Alltag zurück. Das übliche Leben nimmt wieder seinen Lauf. So wie Jesus sein öffentliches Wirken mit der Taufe beginnt, soll auch für uns die Taufe die Grundlage und der Beginn unseres christlichen Wirkens in der Welt sein. Das, was Gott uns an Weihnachten geschenkt hat, sollen wir in die Welt hineintragen, in den Alltag, in unser ganz normales Leben.
Meditation
Es war am Jordan,
im Unterlauf des Flusses
bei der Oase Jericho,
nahe am Toten Meer.
Tief unten beugt sich der Gottessohn
in die Fluten des Jordan
und lässt sich betend
von Johannes taufen.
Wo einst das Volk Gottes
in das gelobte Land zog,
öffnet sich von Neuem
der Weg zu Gott.
Als Jesus im Gebet
mit Gott verbunden ist
öffnet sich der Himmel,
verbinden sich Himmel und Erde.
Als Jesus getauft war, öffnete sich der Himmel,
Vgl. Mt 3, 16–17
und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
Und die Stimme des Vaters aus dem Himmel sprach:
Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.
