Tagesgebet
Herr Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares
hast du uns das Gedächtnis deines Leidens
und deiner Auferstehung hinterlassen.
Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse
deines Leibes und Blutes so zu verehren,
dass uns die Frucht der Erlösung zuteilwird.
Der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Gott dem Vater lebst und herrschst in alle Ewigkeit.
Amen.
Evangelium (Joh 6, 51–58)
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.
Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben, sie sind gestorben.
Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Geistlicher Impuls zu Fronleichnam von Diakon Jürgen Rottloff
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
10 Tage nach Pfingsten feiert die katholische Kirche das letzte der großen Feste im Kirchenjahr: Fronleichnam. Das Wort Fronleichnam kommt aus den mittelhochdeutschen Wörtern ‘Vrone Leichnam’, was übersetzt heißt: Leib des Herrn. Im offiziellen Kirchenkalender heißt das Fest: Hochfest des Leibes und Blutes Christi.
Ich glaube, wenn wir das Fest verstehen wollen, sollten wir weit ins frühe Mittelalter zurückgehen. In Lüttich wurde das Fest 1246 das erste Mal gefeiert. Papst Urban IV hat das Fest schon 1264 für die Gesamtkirche eingeführt.
Papst Urban schreibt dazu: „Wir haben es daher, um den wahren Glauben zu stärken und zu erhöhen, für recht und billig gehalten, zu verordnen, dass außer dem täglichen Andenken, das die Kirche diesem heiligen Sakrament bezeigt, alle Jahre auf einen gewissen Tag noch ein besonderes Fest, nämlich auf den fünften Wochentag nach der Pfingstoktav, gefeiert werde, an welchem Tag das fromme Volk sich beeifern wird, in großer Menge in unsere Kirchen zu eilen, wo von den Geistlichen und Laien voll heiliger Freude Lobgesänge erschallen.“ (Wikipedia)
Schon früh waren Fronleichnamsprozessionen eingeführt worden. Geschmückt in einer goldenen Monstranz wurde die Hostie (Hl. Brot) durch die Straßen der Ortschaften und Städte getragen.
In der Reformationszeit war dann das Fest sehr umstritten. In den Reformatorischen Gegenden wurde es gänzlich abgeschafft. Martin Luther sagt darüber: „Ich bin keinem Fest mehr feind … als diesem. Denn es ist das allerschändlichste Fest. An keinem Fest wird Gott und sein Christus mehr gelästert, denn an diesem Tage und sonderlich mit der Prozession. Denn da tut man alle Schmach dem heiligen Sakrament, dass man’s nur zum Schauspiel umträgt und eitel Abgötterei damit treibet. Es streitet mit seiner Schmink und erdicht’en Heiligkeit wider Christi Ordnung und Einsetzung. Denn er es nicht befohlen hat also umherumtragen. Darum hütet euch vor solchem Gottesdienst!“ (Wikipedia)
Für die katholischen Gebiete hat das Konzil von Trient das Fest dann festgesetzt.
Das Fronleichnamsfest sieht man auch als Weiterführung des Hohen Donnerstag. Jesus schenkt sich vor seinem Tod selbst den Jüngern in Brot und Wein und an Fronleichnam wird er durch die Kirche, das Volk Gottes, verherrlicht. Im Johannesevangelium 6.51 heißt es: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Wenn Jesus sagt, dass er das Brot des Lebens ist, heißt das, dass er uns Nahrung ist. Brot und Wein sind in den christlichen Kirchen wichtige Symbole des Lebens. Brot sein heißt auch Nahrung für den Nächsten sein. Wenn wir miteinander auf dem Weg sind, wenn wir ein Wort der Versöhnung sprechen, wenn wir jeden Menschen achten ohne auf seine Herkunft, seine Hautfarbe oder Religion zu schauen. Gerade in der vergangenen Corona Zeit wurde dies durch die Hilfsbereitschaft vieler Menschen sichtbar.
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft viele schöne und bereichernde Begegnungen.
Ihr
Jürgen Rottloff,
Diakon, Hattersheim
Er hat uns mit bestem Weizen genährt
Vgl. Ps 81 (80), 17
und mit Honig aus dem Felsen gesättigt.
