Liebe Pfarrgemeinde
Der heutige Sonntag wird in der Liturgie auch „Passionssonntag“ genannt. Wir haben nach altem Brauch die Kreuze in der Kirche mit einem Tuch bedeckt. Das Antlitz Christi bleibt verhüllt, wird verborgen, bis zur feierlichen Enthüllung am Karfreitag.
Bleibt damit auch Gott verborgen, schweigt er in dieser Zeit der Prüfung?
Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Diese Frage des Herrn an seine Jünger bewegt uns auch heute, wenn wir die schrecklichen Bilder aus der Ukraine sehen. Als Christen sind wir auch versucht vorwurfsvoll den Herrn zu fragen, ob es ihm egal ist, dass wir alle zugrunde gehen.
Nein, wir sind ihm nicht egal! Er steht auf und droht dem Sturm und dieser legte sich. Er rief seinen Freund Lazarus aus dem Grab heraus zum neuen Leben. Er wird sich uns unverhüllt in seinem österlichen Licht zeigen, in seinem Licht, das die Dunkelheit durchbricht, die sich auf unsere Welt gelegt hat. Lazarus heißt übersetzt: Gott hat geholfen. Vertrauen wir darauf, dass er auch in dieser Zeit der Probe mit uns ist und uns hilft. Ich tue es!
Im Ordensgebet des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem, dem ich angehöre, heißt es:
Deinen Tod, o Herr, verkünden wir,
und Deine Auferstehung preisen wir,
bis Du kommst in Herrlichkeit.
Aus diesem Bekenntnis schöpfen wir die Kraft, Hoffnung und Zuversicht zu schenken und Zeugen des ewigen Lebens zu sein.
Bleiben wir miteinander im Gebet verbunden, stärken wir uns darin gegenseitig und lassen auch andere daran teilhaben, an der Hoffnung und den Glauben, der uns als Christen erfüllt.
Pfarrer Andreas Klee

