Vierter Sonntag in der Fastenzeit
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
du hast in deinem Sohn
die Menschheit auf wunderbare Weise mit dir versöhnt.
Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben,
damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Evangelium (Johannes 3, 14-21)
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Impuls unserer Pastoralreferentin Juliane Schaad
Ein Kind zu opfern, um andere zu retten ist von unserem menschlichen Standpunkt her undenkbar. "Für mein Kind würde ich alles tun und geben; ich will es schützen und beschützen und würde mich eher selbst opfern, als mein Kind herzugeben", so würden wir Menschen wohl in 99 Prozent der Fälle sagen. Gottes Perspektive ist eine andere. Wenn ich so darüber nachdenke, merke ich, dass hier sichtbar wird, wie schwer mit unserem Verstand die Dreifaltigkeit Gottes fassbar ist. Gott liebt die Welt, die er geschaffen hat und jeden einzelnen von uns, als seine Geschöpfe darin auf eine für uns nicht fassbare Weise. In zwei Sätzen dieses Evangeliums steckt so viel Starkes, Wunderbares und Lebensrettendes, dass diese Aussagen unserem Leben eine echte Perspektive geben können. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“ Was für eine Hoffnung gerettet zu sein, was für eine Zukunft geliebt zu werden. Das heutige Evangelium stammt aus der sogenannten Offenbarungsrede Jesu im Johannes-Evangelium, die aus Jesu Gespräch mit dem Pharisäer Nikodemus entsteht. Diese Zeilen stehen im 3. Kapitel, d.h. im Anfangsteil des Evangeliums und spiegeln die Theologie des Verfasser des Johannesevangeliums wider: Gottes Liebe richtet sich auf diese Welt und zwar dadurch, dass er seinen Sohn in die Welt sendet. Je nachdem wie wir Menschen uns Jesus, dem Sohn Gottes gegen über verhalten, entscheidet sich unser Weg. Starke Begriffe tauchen auch in den weiteren Versen auf. Licht und Finsternis werden gegenübergestellt und der Weg in der Nachfolge Christi als der Weg zum Licht dargestellt. Ja, wir wissen, dass dieser Weg mit Christus immer ein Weg ist mit dem Kreuz. In der Fastenzeit, in der wir uns oft naturgemäß mit unseren Grenzen und Kreuzen auseinandersetzen, hilft uns der Blick auf das Osterfest und die Perspektive des Lichts der Auferstehung. Darauf gehen wir zu: Auf die Kreuzigung und Auferstehung Jesu - auf unsere Erlösung. Die starken Texte der Sonntagsevangelien in der Fastenzeit sind Nahrung und Kraftquelle auf diesem Weg. Also, nicht vergessen: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“
Freue dich, Stadt Jerusalem!
Jes 66, 10–11
Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart.
Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung.